Schlatterhöhe Lenningen

Schlatterhöhe Lenningen

Deftiges und Feines

Im malerischen Bermudadreieck zwischen Schopfloch, Gutenberg und Donnstetten geht nur eins verloren: die Zeit. Das alteingesessene Ausflugslokal „Schlatterhöhe“ thront an der Weggabelung nach Schopfloch über dem schroffen Gutenberger Albbruch. Ein Platz, an dem Motorradfahrer, Wanderer und Familien gerne die Zeit bei einem herzhaften, aber fein zubereiteten schwäbischen Essen genießen: Im Gastraum, auf der luftigen Terrasse oder im Biergarten mitten in der Wiese. Zwischen Bushaltestelle, Schaukel und Alpakas stehen ein paar Reihen Bierbänke und Sonnenschirme. An schönen Wochenenden trifft man sich hier zu Grillwurst und Kaltgetränk. Gelegentlich finden Open-Air-Veranstaltungen statt. Familienfeste sind in der Schlatterhöhe willkommen. Es gibt ein neu angebautes, modernes Nebenzimmer mit Blick übers Tal.

Morgens um Zehn, auf der Sonnen-Terrasse: Die Schlatterhöhe wartet auf den Wirt. Metzgermeister Andreas Wörz arbeitet vier Tage die Woche bei der handwerklichen Metzgerei Ehni in Gutenberg. Um vier Uhr in der Früh fährt er ins Tal, um rechtzeitig zum Mittagstisch wieder am eigenen Herd zu stehen. In Gutenberg hat er auch die handwerkliche Ausbildung als Metzger absolviert. Die Kochlehre im „Beurener Hof“ mit gehobener Schweizer Küche hat er draufgesattelt. Heute macht er beides sehr ambitioniert und immer konzentriert auf das, was als nächstes kommt.

An der Zufahrt zum Gasthof steht immer ein Aufsteller mit aktuellen dem Tagesessen. Spezialitäten vom Reh aus der hiesigen Jagd gibt es inzwischen fast ganzjährig, erklärt Höhenwirt Andreas Wörz. Je nach Saison saftige Rinderbäckle mit handgemachten Spätzle, frische Pfifferlinge mit Knödeln, hausgemachte Maultaschen und Schweinelendchen, Spanferkel, Krustenbraten, Cordon Bleu, Pute, Spargel, frischen Fisch aus der nahen Ermstal-Fischerei oder auch mal feinen Lachs.

Die Salate in der „Schlatterhöhe“ sind wie immer taufrisch und knackig. Panna Cotta, Eisgugelhupf mit Himbeermark, hausgemachtes Sorbet, weißes oder braunes Mousse au Chocolat wechseln sich als Nachspeise ab. Auch die Kuchen fürs Mittagsgeschäft stellt der Küchenchef selber her. Auf der Getränkekarte steht neben Württemberger Qualitätsweinen auch der leckere „Täleswein“ von der Weingärtner-Kooperative Hohenneuffen.

Wer hier ausschließlich gutbürgerliche regionale Küche erwartet, wird überrascht sein vom feinen Einschlag. Frische und Qualität sind dem Gastronomen Andreas Wörz wichtig. Auch wenn der Wirt selber keine Plaudertasche ist – der überaus freundliche Service und die angenehme Atmosphäre im Lokal werden sehr gelobt. Die elterliche Landwirtschaft hat der Älbler mit der Betriebsübernahme im Jahr 2015 aufgegeben und die Felder verpachtet. Die Gäste-Pension wird weiter betrieben.

Die Bestellungen in der Küche laufen zwischen Touch-Screen, Herd und ansprechender Präsentation auf dem Teller. Die Terrasse mit ihren bis zu 50 Plätzen soll in absehbarer Zeit überdacht und Alb-fest gemacht werden. Über Corona ist ein sehr helles, modern gestaltetes Nebenzimmer für Familienfeste und Gesellschaften bis zu 40 Personen dazugekommen. Open-Air-Konzerte wie die Musiknacht mit den „Albrockern“ sind Solo-Aktionen. Draußen im Biergarten am Albtrauf fühlen sich die Gäste auch mit den örtlichen Musikvereinen wohl. Festwirt Andreas Wörz hat was übrig für Abwechslung.

Anno 1926 zogen noch die Pferdefuhrwerke ihre Lasten vom Lenningertal den Albaufstieg nach oben. Urgroßvater Jakob Mall kaufte die Umspannstation und richtete sich an der Pferdetränke ein. Seine Tochter, Sophie Wörz, etablierte in der Schlatterhöhe eine Küche für den Gästebetrieb. 1981 übernahm ihr Sohn, Walter Wörz, den Gasthof, erweiterte das Anwesen auf die heutige Größe und betrieb nebenher eine Landwirtschaft.

Seit Generationen ist der Platz am riesigen grünen Kachelofen im Herzen der Gaststube Heimat für Durchreisende und Älbler Stammgäste aus der näheren Umgebung, Albvereins-und Alpenvereinslokal, Motorradtreff und Fahrrad-Relais.

In vierter Generation hat sich Andreas Wörz mit seiner authentischen Albküche einen prominenten Platz im Einzugsgebiet jenseits des Albtraufs erkocht. Die Lage am Wegkreuz ist markant. Ein wenig wie in den Schweizer Alpen und doch typisch Alb. Schön, dass es das noch gibt.

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